07. Powerplaying und Imba-Charas - Was ist das überhaupt?

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Powerplaying oder das Erstellen von Imba-Charakteren (unbesiegbare Charaktere) ist bei guten und erfahrenen Rollenspielern sehr unbeliebt. Niemand spielt gerne mit einem Charakter, der alles weiß, alles kann und immer "perfekt" ist.

Imba-Charaktere, was ist das?
Imba (englische Abkürzung von imbalanced "unausgeglichen / unausgewogen") bedeutet so viel wie "unbesiegbar". Das sind Charaktere, die keine Schwächen haben, alles können, sehr mächtig sind und in Auseinandersetzungen immer gewinnen.
Natürlich können solche Charaktere Spaß machen, sie sind einfach zu spielen – allerdings haben die Playpartner daran weniger Spaß. Wer hat schon gerne mit Jemanden zu tun, gegen den man absolut keine Chance hat, der nie Fehler macht und immer alles besser weiß?
Erst Schwächen machen einen Charakter interessant. Wie kann man zu dem Charakter durchdringen? Wie kann man eine Handlung aufbauen? Im RPG geht es um ein Miteinander. Wenn ein einzelner Charakter die gesamte Handlung bestimmt, verlieren Playpartner schnell den Spaß.

Powerplay (PP), was ist das?
Unter Powerplay (PP) versteht man allgemein, dass man mit der eigenen Handlung dem Playpartner die Möglichkeit nimmt, seine eigene Reaktion zu bestimmen. Sicher gerät man beim ersten Mal in Panik und will alles gleichzeitig tun, aber bitte achtet darauf, dass euer Gegenüber auf die Handlungen, die Ihr vornehmt, auch reagieren können muss.
Wir möchten nicht sehen, dass jemand einen Ort betritt, Spieler XY niedersticht und sofort wieder geht. Es macht anderen Spielern einfach keinen Spaß, in Situationen gedrängt zu werden, die sie nicht wollten und aus denen sie eigentlich nicht mehr herauskommen könnten.

Übrigens gehört nicht allein zu schnelles Handeln zum PP. Auch unerklärliche Kräfte (z.B. ein Elf, der Bärenkräfte hat) und psychische Spielereien (Gedankenleserei, Bewusstseinskontrolle).
Bei entsprechenden Fähigkeiten wie Gedankenlesen sollte immer eine entsprechend ausgeprägte Schwäche gegenüber gestellt werden, um den Charakter glaubhaft erscheinen zu lassen.

Auch das Vorwegnehmen von Reaktionen des Mitspieler-Charakters (Spieler A beschreibt, wie der Charakter von Spieler B auf etwas reagiert, auch wenn dieser das vielleicht gar nicht tun würde) werden allgemein als PP angesehen.
Deshalb wendet besondere Fähigkeiten nicht allzu oft an, oder besser, fragt eure Mitspieler vorher, ob sie damit einverstanden sind, wenn ihr so was anwenden wollt. Natürlich gibt es Situationen, in denen die Playpartner so aufeinander eingespielt sind, dass man sich in etwa denken kann, wie der Charakter des Anderen handeln könnte, dennoch sollte es vorher immer abgesprochen werden.

Der Tod eines Charakters sollte mit dem betreffenden Spieler auf jeden Fall IMMER abgesprochen werden.
Keinesfalls darf ein Charakter während der Abwesenheit seines Spielers ohne dessen Einverständnis und Wissen mal eben so im RP getötet werden!

Generell bleibt einfach zu sagen: Lasst euren Mitspielern die Freiheit, über ihre Charaktere selbst zu entscheiden.


Beispiel:
► Text zeigen

Ebenfalls zum Powerplay würde es gehören, wenn eine Figur den Charakter eines anderen bewirft und dieser Charakter wirklich jedes Mal ausweichen kann. Das ist einfach unglaubwürdig. Das wäre eine etwas einfachere, weniger drastische Version, dennoch macht es einfach keinen Spaß.

Zusammengefasst sind die folgenden Punkte die wichtigsten, um Powerplaying zu vermeiden:
  • Niemand spielt gerne mit einem Charakter, der alles weiß, alles kann und immer "perfekt" ist.
  • Erst Schwächen machen einen Charakter interessant.
  • Extremen Stärken sollte immer eine glaubhafte Schwäche entgegen gestellt werden (z.B. starke magische Kräfte, aber körperliche Schwäche).
  • Lasst euren Mitspielern die Freiheit, über ihre Charaktere selbst zu entscheiden, denn die Handlungen der Charaktere obliegen einzig und allein deren 'Besitzern'.
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